Lesben und alter – alte lesben

Bereits 1996 war jede vierte in der Bundesrepublik lebende Person über 60 Jahre alt und weiblich. Bei einem Lesbenanteil von 2-3 % an der Frauenbevölkerung, leben in der BRD 400.000 bis 600.000 Lesben über 60 Jahre.
Das „Lesbenring-Info“ März 2004 widmet sich dem Schwerpunktthema „Lesben und Alter“ mit Artikeln und Infos rund ums lesbische Älterwerden (hrsg. vom Lesbenring e.V.)

In München fand 2003 eine Befragung statt, wie sich Lesben und Schwule ihr Leben im Alter vorstellen. Die Befragung hatte zwar leider im Fragebogen keinen geschlechtsspezifischen Ansatz, die Ergebnisse sind jedoch für Lesben und Schwule getrennt ausgewertet und als Download von der Homepage der Münchner Gleichstellungsstelle für Lesben und Schwule erhältlich.

Bereits veröffentlich ist die Studie „Älter werden – Ältere Lesben und Schwule in Berlin“ der Senatsverwaltung Berlin (2002) und die Dokumentation „Anderes Feuer und weise Energie – Lesben und Alter“ von Intervention e.V./Hamburg.

Auch für die Altenpflegeausbildung gibt es mittlerweile Einheiten über Lesben und Schwule, die für deren Belange und Situation sensibilisieren sollen.

Intervention e.V. Hamburg hat Ende Oktober 2004 die erste Fachtagung „Lesben und Alter“ mit Unterstützung des Bundesfamilienministeriums durchgeführt. Der Verein ist mittlerweile der Sitz des überregionalen Netzwerkes „Lesben im Alter“ und hat eine Infobroschüre für „Frauenliebende Frauen, die in die Jahre kommen“ erstellt (zu bestellen bei Intervention e.V.).

Im Oktober 2005 wurde in Hamburg das Seniorenzentrum Hagenbeckstrasse als das erste lesbenrespektierende Altersheim in der BRD zertifiziert. Das Zertifikat wurde überreicht vom Hamburger Facharbeitskreis anders altern und dem Lesbenverein Intervention e.V.

Unter dem Titel „Anders leben – Lesben im Alter“ wurde 2005 der sehr schöne und empfehlenswerte Film mit den Biographien dreier Lesben veröffentlicht. Inhalt des Films und Bezugsquellen auf Andersleben-Film.